Seit einiger Zeit bin ich in einer Gruppentherapie, in der ich viel über die seelischen Abgründe der Menschen erfahre....
Opfer und potenzielle Täter sitzen mit mir in der Runde.
Bei der letzten Sitzung ist in mir etwas passiert, hat mich zum Nachdenken angeregt.
Darüber, wessen Schuld es ist, wenn Menschen zu Monstern werden, die Verantwortung und die Kontrolle abgeben und sich
ihren Trieben hingeben. Ich habe darüber nachgedacht, warum Menschen zusehen und schweigen, ja sogar Erklärungen finden um
dann als Nachbarin vor der Kamera zu stehen und zu behaupten, der Täter wäre immer sehr umgänglich und nett gewesen und sie wüsste nicht, warum diese Mutter ihre Kinder in die Kühltruhe steckt......
Dieses Gedicht ist NICHT autobiografisch. Es soll nur meine Angst wiederspiegeln die ich habe, wenn ich mich in einen Täter/eine Täterin hineinversteze, die es so leicht hat in der Gesellschaft.
Dieses Gedicht soll zum Nachdenken anregen! Es soll die Augen der Gesellschaft öffnen, die zu oft verschlossen sind.
Es soll helfen, genauer hinzusehen und hinzuhören!
Es soll wachrütteln und uns alle dazu bringen, auf einander Acht zu geben!!
Du vertraust mir.
Dein Fehler...
Du ahnst nichts von meinen Gedanken
denkst, ich bin rein.
Dein Fehler...
Jetzt drehst Du Dich um
willst mich küssen.
Dein Fehler...
Du lässt Deine Kinder alleine
glaubst an das Gute im Menschen.
Dein Fehler...
In Leidenschaft öffnest Du Dich mir
lässt mich hinein.
Dein Fehler...
Meine Faust landet in Deinem Gesicht.
Ich nehme Dir Deinen Stolz.
Dein Vertrauen
Dein Leben....
Mein Fehler?
Du weißt, was geschehen ist
und schweigst
Dein Fehler....
Du vergisst
gibst mir eine neue Chance.
Dein Fehler...
Wir alle sehen, was geschieht
und bleiben Tatenlos....
Was fehlt?